Adblocker – nützlich oder überflüssig?
Ich muss gestehen, ja auch ich nutze einen Adblocker. Ich tue dies allerdings in erster Linie gar nicht um Werbung zu unterdrücken oder zu verstecken, sondern um mein Surferlerlebnis im Internet zu verbessern. Nichts ist nerviger als auf einen Link zu klicken und ein (Werbe-) Video wird direkt auf voller Lautstärke abgespielt oder der eigentliche Inhalt – weswegen ich die jeweilige Seite überhaupt besuche – ist erst nach dem Schließen mehrerer Werbebanner zu erahnen.
Gegen clever platzierte, interessante und nicht aufdringliche Werbung welches im Design der Seite integriert ist, habe ich überhaupt nichts. Deshalb habe ich meinen Adblocker auch erst mal für alle Seiten deaktiviert. Erst wenn mir eine Seite wirklich unter den oben genannten Gesichtspunkten negativ auffällt, schalte ich Adblock bewusst für die jeweilige Seite ein. Besonders Blogs und kleinere Seiten genießen bei mir eine höhere Toleranzgrenze.
Adblock Plus als Bremser
Den Google Browser Chrome nutze ich eigentlich schon seit der ersten Stunde. Leider hatte ich immer sehr große Probleme mit der Performance, Chrome hatte oft sehr schnell eine große Menge an Arbeitsspeicher für sich eingenommen und immer öfter liefen die Lüfter meines MacBook Air auf der höchsten Stufe.
Ich machte dies als Eigenart von Chrome fest, wohl zu klobig und überdimensioniert. Deshalb wechselte ich immer munter zwischen Safari, Firefox und Chrome hin und her. Wirklich zufrieden war ich nie. Unter Safari habe ich mit Performanceproblemen zu kämpfen, manche Seiten dauern unerklärlich lange zu laden und nach einem Zurück-Klick werden Seiten nicht aus dem Cache geladen, sondern komplett neu.
Der große Pluspunkt bei Safari war allerdings immer die Speicherverwaltung bzw. der Energieverbrauch – bei einem Laptop ja auch nicht ganz unwichtig. Nur in absoluten Ausnahmefällen waren bei alleinigem Surfen mit Safari die Lüfter zu hören, bei Firefox und Chrome dagegen ziemlich oft – mehrmals am Tag.
Dann stieß ich auf den Beitrag von Sebastian Anthony . Darin wird beschrieben, dass Chrome mit aktiviertem Adblock Plus beim Aufruf beliebiger Webseiten viel mehr Arbeitsspeicher (bis zu 3 Mal mehr) verbraucht, als der Aufruf der gleichen Seite mit Chrome ohne Adblock Plus.
Adblock Plus habe ich daraufhin aus allen von mir genutzten Browsern entfernt. Dass Webseiten durch den Einsatz von Adblock Plus langsamer laden und ein Vielfaches mehr an CPU beanspruchen als ohne macht Adblock Plus doch völlig unsinnig.
µBlock als leichtere Alternative zu Adblock Plus
Durch einen Tipp wurde ich auf µBlock aufmerksam. Diese Chrome Erweiterungverspricht die gleichen Aufgaben wie Adblock Plus bei besserer Performance und weniger CPU-Auslastung zu erledigen.
Ich nutze µBlock nun schon seit einigen Monaten und kann nur positives berichten. Seitdem kann ich keine Performanceprobleme mit Chrome mehr berichten. Die Lüfter habe ich – beim normalen Surfen mit Chrome – seit der Umstellung auf µBlock auch nicht mehr gehört.
Ausblick
Immer noch bin ich mir bei meiner Haltung zu Adblockern noch nicht ganz sicher. Einerseits möchte ich das Web so erleben wie die jeweiligen Webdesigner es vorgesehen haben (die Designs vieler Seiten werden für Werbung optimiert und sehen ohne Werbung kaputt aus), andererseits gibt es genug Seiten, die es mit der Werbung einfach übertreiben und unerträglich sind.
Ich bin unfassbar gespannt wie der Relaunch von Mobilegeeks gelingt. Dort wird auf klassische Bannerwerbung verzichtet und komplett auf Advertorials gesetzt. Dies wird hoffentlich mit Erfolg belohnt und ist vielleicht erst der Anfang zu einer neuen Zeitrechnung in Sachen Werbung im Internet.