Warum Wordpress Themes doch nicht so einfach zu finden sind wie (fast) jeder behauptet


Jede Seite die ich so verfolge, die sich mit Blogs oder ganz allgemein mit neuen Projekten im Internet beschäftigt, schwärmt von Wordpress. Und in der Theorie könnte alles so einfach sein, Domain schießen, 2 Minuten Einrichtung beim Hoster und schon ist man mittendrin in der Wordpress Konfiguration.

Doch damit fängt für mich das Dilemma an: Ich hasse Wordpress Themes. Egal ob die Themes teuer (~100 Euro) oder kostenlos sind, irgendein Detail stört mich einfach immer. Es fängt schonmal damit an, dass viele Wordpress Themes unheimlich aufgebläht sind und teilweise dutzende Ressourcen aus anderen Quellen nachladen müssen, was natürlich der Performance und Ladezeit enorm schadet. Möchte man dann ein winziges Detail des Themes verändern, steht es einem natürlich frei dies sofort in der entsprechenden Datei zu korrigieren. Gibt es dann aber ein Update des Themes, ist diese Veränderung dann aber auch direkt wieder überschrieben.

Abhilfe schaffen hier die Child-Themes. Doch in der jetzigen Form finde ich es unfassbar umständlich, die zu ändernde Datei erst in den entsprechenden Ordner kopieren zu müssen und dann erst bearbeiten zu können. Hat man dies gemacht, bleiben die Veränderungen bei einem Update des Themes auch enthalten. Mehrmals ist es mir aber schon passiert, dass durch ein Update des Entwicklers etwas an den Funktionen verändert wurde und meine Modifikation nach dem Update das Theme zerstört hat. Hier ist dann guter Rat teuer und es muss in reiner Detektivarbeit recherchiert werden, was verändert wurde, wo der Fehler nun liegt und wie er behoben werden kann. Dies alles natürlich mit dem Druck im Nacken, dass die Seite kaputt und in der Zeit nicht mehr benutzbar ist. Ein Traum.

Auch wenn ich aus dem Bereich Webdesign komme, fehlt mir so oft die Motivation, ein bezahltes Theme zu verändern. Jeder Entwickler hat seine eigene (Un-)Art Code zu schreiben und manche legen viel Wert auf Lesbarkeit und Verständlichkeit, wieder andere überhaupt nicht. Jedes Theme benötigt Einarbeitungszeit und sehr oft gebe ich ganz schnell wieder auf.

Ich besitze ein Faible für minimalistische, sauber geschriebene Themes ohne unnötigen Ballast die auch leicht konfigurier- und anpassbar sind. All dies scheint bei Wordpress nicht möglich. Kaum ein Theme bietet auf Grund der Art und Weise wie dies bei Wordpress funktioniert ein Test oder eine Light-Version an. Vor dem Kauf ist es - außer einigen Demos - nicht möglich ein Theme auszuprobieren und genau zu begutachten, man kauft also sozusagen die Katze im Sack.

Viele Seiten wollen mir glaubhaft machen, dass es so einfach ist tolle Wordpress Themes zu finden. Doch irgendwie scheine ich immer daneben zu greifen. Egal ob von englischen Indie-Entwicklern (Compete Themes), deutschen Agenturen (Elmastudio) oder anderen, gut bewerteten Entwicklern bei Themeforest, wirklich zufrieden wurde ich nie. Immer versprachen die Themes optisch und von der Beschreibung viel mehr als sie letztendlich halten konnten und ich bin mir sicher, 99% der Leute sind damit zufrieden, doch ich konnte es nicht sein.

Ich bin am Ende des Tages zu sehr Perfektionist, als dass ich mit einem Makel (sei er noch so klein) auf irgendeiner meiner Seiten leben könnte. Mein Stärke im Webdesign liegt eher im Backend, aber selbst wenn komplett von mir erstellte Themes nicht so toll aussehen wie 50€ Wordpress Themes, kann ich damit leben weil sie genau so sind, wie ich sie mir vorstelle. Modifikationen kann ich immer schnell hinterher schieben, meinen eigenen Code kenne ich ja schließlich.

Deshalb schiele ich zwar immer mal wieder rüber zu Wordpress und werde sicher auch in Zukunft das ein oder andere Theme kaufen und ausprobieren, habe aber endgültig meinen Frieden mit Kirby geschlossen und verzichte auf schönere Seiten im Gegenzug für bessere Performance und Nutzerfreundlichkeit.